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Eine hoffnungsvolle Reise: Markus'* Erfahrungen mit dem aidable Online-Kurs

*Aus Datenschutzgründen wurde der Name geändert
Die Bewältigung einer Essstörung kann für Betroffene und ihre Familien eine enorme Herausforderung sein. Markus stand vor dieser Herausforderung, als seine 16-jährige Tochter eine Essstörung entwickelte. Bei seiner Suche nach Hilfe fand Markus den aidable Online-Kurs, der ihm half, einfühlsam mit der Essstörung seiner Tochter umzugehen und ihr Beistand zu leisten. In diesem Blog-Artikel möchten wir Markus' positive Erfahrungen teilen, die ihm halfen, seine Tochter besser zu verstehen und sie auf ihrem Genesungsweg zu unterstützen.

Die Herausforderungen
Markus' Tochter ist eine atypische Autistin und entwickelte nach einem Mobbingvorfall eine Essstörung, die zu Anorexie führte. Die Familie entschied sich gegen eine Behandlung in einer Klinik, da sie Bedenken aufgrund der hohen Rückfallquote und negativer Erfahrungsberichte hatte. Stattdessen entschieden sie sich für das „Family Based Treatment" zu Hause. Obwohl dieser Ansatz anfangs zu ersten Erfolgen führte, stellte Markus fest, dass sich das Essverhalten seiner Tochter ab einem bestimmten Punkt unter dem Druck, den er ausübte, anstatt sich zu verbessern, zunehmend verschlechterte.

Suche nach Unterstützung für Eltern
Auf der Suche nach weiterer Unterstützung nahm Markus Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe auf, entschied sich jedoch letztendlich gegen eine Teilnahme. Stattdessen wurde ihm dort der aidable Kurs empfohlen. Markus entschied sich unseren Kurs auszuprobieren, und erfuhr so von alternativen Herangehensweisen und praktischen Tipps aus der Sicht einer ehemaligen Betroffenen.

Markus' wichtigste Erkenntnisse:


✔︎ Einfühlsame "Trainerhaltung"
Eine entscheidende Erkenntnis für Markus war die Bedeutung eine Art einfühlsame "Trainerhaltung" einzunehmen und je nach Bedarf zu agieren. Er lernte, zu erkennen, wie seine Tochter die jeweilige Situation wahrnahm. Er begann sich in herausfordernden Situationen zu fragen: Ruht sie sich auf ihrer Krankheit aus und schiebt das Essen nur vor sich her? Oder kämpft sie selbst mit der Situation und ist unzufrieden, weil sie es nicht schafft zu essen?
In Fällen, in denen sie eher einen Schubs und zusätzliche Motivation benötigte, konnte er entsprechend handeln. Aber er erkannte auch, dass sie in anderen Fällen eher jemanden brauchte, der sie beruhigte, ihr beistand und sie bestärkte, dass sie sich auf einem guten Weg befand.

✔︎ Druck reduzieren
Beim Family Based Treatment fühlte Markus sich verpflichtet, starken Druck auf seine Tochter auszuüben, um sie zum Essen zu bringen. Obwohl dieser Ansatz anfangs zu ersten Erfolgen führte, stellte Markus fest, dass sich das Essverhalten seiner Tochter ab einem bestimmten Punkt unter dem Druck, den er ausübte, nicht mehr verbesserte.
Die erzwungene Nahrungsaufnahme ist bei lebensbedrohlichem Untergewicht unumgänglich, doch die mit dem Druck verbundenen täglichen Konflikte brachten die Familie an ihre Grenzen. Durch den aidable Kurs lernte er den Druck zu mindern und anstatt als Kritiker oder Gegenspieler zu handeln, als Verbündeter seiner Tochter im Kampf gegen die Essstörung an ihrer Seite zu stehen.

✔︎ Grenzen setzen
Essstörungen haben das Potenzial, den Alltag einer gesamten Familie zu dominieren. Markus erkannte durch den aidable Kurs jedoch die Notwendigkeit, klare Grenzen zu setzen, um ein ausgewogenes Familienleben zu ermöglichen. Er lernte mit Feingefühl zu erkennen, wann die Essstörung als Vorwand benutzt wurde oder Überhand in der Gestaltung des Familienalltags nahm. In solchen Momenten steckt Markus mittlerweile einen klaren Rahmen ab, indem die Essstörungsthematik berücksichtigt, ein gemeinsamer Lösungsweg gesucht, das Thema dann aber auch erst einmal abgeschlossen wird.

✔︎ Fördern statt (Über)fordern
Markus erkannte, dass der Genesungsprozess bei Essstörungen oft in kleinen Schritten erfolgt. Es war wichtig, die aktuelle Situation seiner Tochter zu berücksichtigen und sie nicht zu überfordern. Er ermutigte seine Tochter, Schritt für Schritt aus ihrer Komfortzone herauszugehen, und zeigte ihr dabei bedingungslose Zuneigung und Unterstützung.
Aktuelle Entwicklung
Mittlerweile hat Markus' Tochter große Fortschritte gemacht. Derzeit hat sie einen BMI von 17,5 und erhält zwar noch medizinische Zusatznahrung, isst allerdings inzwischen sogar Obst und Schokolade, wenn auch in kleinen Mengen. Sie trifft sich wieder mit Freunden und macht Pläne für ihre Zukunft. Ihre früheren Interessen, wie englische Literatur und Lyrik, hat sie für sich wiederentdeckt. Obwohl der Kampf gegen die Essstörung noch nicht vorbei ist, ist es ermutigend zu sehen, auf was für einem guten Weg sich Markus' Tochter befindet.
Abschließende Gedanken:
Wir freuen uns sehr, dass wir Markus mit unserem Online-Kurs helfen konnten ein noch tieferes Verständnis für seine Tochter zu entwickeln und noch konstruktiver mit ihrer Essstörung umzugehen. Indem er seine Perspektive änderte und auf Verständnis und Unterstützung statt Druck und Kritik setzte, schuf Markus eine positive und unterstützende Umgebung für seine Tochter. Es ist wichtig, die kleinen Fortschritte bewusst anzuerkennen und die bedingungslose Zuneigung und Unterstützung zu vermitteln, die für den Genesungsprozess so entscheidend sind. Markus und seine Tochter gehen gemeinsam einen vielversprechenden Weg, um die Essstörung zu überwinden und ein gesundes, erfülltes Leben wiederzuerlangen. Wir wünschen der Familie alles Gute für die Zukunft!